Die Entscheidungen des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) haben die SUB empört. Nachdem Schweizer Universitäten von der EU mit dem Rausschmiss aus Erasmus+ und Horizon bestraft wurden, will der SNF die einzige Möglichkeit, in der Schweiz unabhängig zu doktorieren, abschaffen.
Mit dem sogenannten Doc.CH-Programm konnten sich gute Absolvent*innen nach ihrem Master von den steilen Hierarchien der Universität distanzieren und mit spannenden Projekten trotzdem promovieren. Genau dieses Programm möchte der SNF nun gemäss seiner Mehrjahresplanung abschaffen. Die Entscheidung betrifft alle Studierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften und schliesst somit auch Rechts-, Wirtschafts- und Psychologiestudierende mit ein. In der Zukunft werden alle diese Studierenden auf die beschränkten Lehrstuhlanstellungen hoffen oder sich einem grösseren SNF-Projekt anschliessen müssen. Wer aber nicht stark von den jeweiligen Professor*innen abhängig sein will, oder eine Forschungsidee hat, die sich nicht in einem der Megaprojekte des SNF einschliessen lässt, muss für das Doktorat ins Ausland ziehen.
Aus der Sicht der SUB ist die Abschaffung des Doc.CH-Programms sehr schädigend für die Schweiz. Schliesslich würde die Einstellung des Doc.CH-Programms schlicht bedeuten, dass es in der Schweiz weniger Topforschende geben wird. Dabei ist die Förderung der unabhängigen Forschung extrem wichtig für den Forschungs- und Bildungsstandort Schweiz. Um den Unmut der Studierenden über den Entscheid zu äussern, hat die SUB einen offenen Brief verfasst. Zusammen mit den 23 Schreiben der Fachschaften hat der SUB-Vorstand den offenen Brief am Freitag, den 2. Dezember dem SNF übergeben.